Der markante Feuersalamander zählt zu den bekanntesten Amphibienarten Bayerns. Dabei sind die gelb-schwarzen Tiere nur selten zu beobachten, und ihre Zahl nimmt weiter ab – laut Roter Liste Bayern (Stand 2019) ist die Art hierzulande gefährdet: Ihr Lebensraum ist bedroht und die eingeschleppte Pilzkrankheit Bsal stellt eine zusätzliche neue Gefahr dar. Mit dem Artenhilfsprogramm Feuersalamander arbeiten die drei Naturschutzverbände Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V. (LBV), Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V. (LARS) und BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) gemeinsam daran, dass Lurchi auch künftig in Bayerns Wäldern zu finden ist.
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Viele Quellen wurden eingefasst, Quellbäche in Rohre gelegt, sie sind daher für die Tiere nicht mehr zugänglich. Gewässer sind durch zu viele Nährstoffe aus Land- und Forstwirtschaft belastet, den Larven fehlt der Sauerstoff.
Unser Straßennetz wird immer dichter: Wo Feuersalamander auf ihren Wanderungen zu Gewässern Verkehrswege kreuzen, kommt es zu hohen Verlusten. Auch Randsteine stellen unüberwindliche Hindernisse dar.
Schneearme und trockene Perioden nehmen zu, und das zur Hauptfortpflanzungszeit des Feuersalamanders. Flächenversiegelung stört den Wasserhaushalt und lässt Gewässer trockenfallen.
Vor einigen Jahren wurde der Pilz Bsal in Mitteleuropa eingeschleppt, der die empfindliche Haut der Feuersalamander angreift und zu deren Tod führt. Auch in Bayern sind bereits Fälle bekannt geworden.
Gleich drei Naturschutzverbände machen sich in Bayern seit 2021 in einem beispiellosen gemeinsamen Hilfsprojekt für den Feuersalamander stark.
Um keinen anderen Lurch ranken sich so viele Mythen wie um den Feuersalamander. Seine angebliche Immunität gegen Feuer und sein Hautgift gaben schon früh Anlass zu fantasiereichen Geschichten. Plinius der Ältere zum Beispiel schrieb im ersten Jahrhundert nach Christus in seiner "Naturalis historia": Auch im Talmud, dem heiligen Buch der Juden, ist der Feuersalamander erwähnt: als eine "Kreatur”, die ein "Produkt des Feuers" ist. Jeder, der mit seinem Blut verschmiert ist, ist immun gegen Feuerschäden.
Nach Raschi (1040–1105), dem Hauptkommentator des Talmud, wird der Salamander durch Verbrennen eines Feuers an derselben Stelle an sieben aufeinander folgenden Tagen "erzeugt". Im Mittelalter spielte er eine Rolle in der schwarzen Magie. Alchimisten versuchten Gold herzustellen, indem sie Feuersalamander in Schmelztiegeln verbrannten und Quecksilber auf die verkohlten Reste träufelten. "Der Niedertracht dieses allerschädlichsten Tieres" wurde dann noch zugeschrieben, dass das Experiment misslang. Wenn es brannte, warf man die Tiere ins Feuer, um dieses zu löschen. Heute ist der Feuersalamander ein Sympathieträger. So macht er zum Beispiel als "Lurchi" Werbung für eine Schuhmarke.
Bild links: Auszug aus einer alten Schrift zum Feuersalamander (Quelle: Konrad Lykosthenes, 1518–1561; Bay. Staatsbibliothek)